Zahl der Woche
2,9 Prozent betrug der Anstieg der Reallöhne in Deutschland im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, setzte sich mit diesem sechsten Anstieg in Folge der positive Trend der Reallohnentwicklung fort. Dazu trugen auch die Auszahlungen von Inflationsausgleichsprämien sowie die unter anderem in Tarifverträgen beschlossenen Lohnsteigerungen und Einmalzahlungen bei. Nominal waren die Löhne im dritten Quartal um 4,9 Prozent gestiegen. In den Quartalen von Ende 2021 bis Anfang 2023 hatten die Beschäftigten dagegen kräftige Reallohnverluste zu verzeichnen. Durch die starke Inflation in den vergangenen Jahren sind die realen Reallöhne in Deutschland im Durchschnitt auf das Niveau von 2016 zurückgefallen. Dieser Einbruch konnte auch durch die jüngste Periode kontinuierlich ansteigender Reallöhne noch nicht ausgeglichen werden. Maßgeblich für die hohen Reallohnzuwächse in diesem Jahr ist, dass die Löhne und Gehälter – etwa aufgrund von Tarifverträgen mit Laufzeiten von ein bis zwei Jahren – erst mit Verzögerung auf den Inflationsschub der vergangenen Jahre reagiert haben, während sich die Inflation bereits zurückbildete. Dieser Aufholprozess geht nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft IfW in Kiel jedoch allmählich zu Ende. Angesichts der wirtschaftlichen Stagnation zeichne sich eine vollständige Erholung zum Vorkrisentrend – also dem Reallohnniveau, das ohne Pandemie und Inflationsschub realistisch wäre – nicht ab.
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