Wohnungsbau-Tag unter dem Motto „Bauplan D 2030“

Unter dem Titel „Wohnungsbau in Deutschland – BAUPLAN D 2030“ steht die Frage im Mittelpunkt: Wie kann der Wohnungsbau als Motor der Binnenkonjunktur wieder Fahrt aufnehmen? Die Branche wird eine umfassende Agenda präsentieren – mit klaren Forderungen, um den Wohnungsbau anzukurbeln und bezahlbares Wohnen zu sichern.
Ein Seismograph für Bauen und Wohnen
Seit Jahren gilt der Wohnungsbau-Tag als wichtiger Indikator für Entwicklungen im Bau- und Wohnsektor. Doch mehr noch: Er ist ein politischer Kompass, der die Richtung weist und die Politik zum Handeln auffordert. Veranstaltet wird der Branchen-Gipfel von sieben führenden Akteuren der Bau- und Immobilienbranche – und ihre Botschaft ist unmissverständlich.
Warnung für die neue Bundesregierung
Die neue Koalition aus CDU/CSU und SPD muss die dringliche Wohnungsnot erkennen und rasch gegensteuern. Denn: Wer schlecht wohnt, fühlt sich schlecht regiert. Knapper Wohnraum und explodierende Mieten sind nicht nur eine soziale, sondern auch eine demokratische Herausforderung. Die zentrale Mahnung des Wohnungsbau-Tages lautet daher: Scheitert der Wohnungsbau, dann scheitert auch politisch eine Menge.
Neue Studie zum Wohnungsbau in Deutschland
Auf dem Branchen-Gipfel stellen zwei Institute eine neue Wohnungsbau-Studie vor. Sie legen damit die Messlatte für eine neue schwarz-rote Bundesregierung. Titel der Studie: „Wohnungsbau in Deutschland – Quo vadis? Wege zu einem leistungsfähigen Wohnungsmarkt“.
Wohnungsmarkt:
- Status: So viele Wohnungen fehlen aktuell.
- Not: So viele Menschen leben in überbelegten Wohnungen.
- Schlechte Perspektive: Wachsendes Wohnungsdefizit. Dann nämlich, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen und die Wirtschaft den Zuzug von Arbeitskräften braucht.
- Wohnungsmarkt-Prognose: So kann sich der Wohnungsbestand in Deutschland bis 2045 entwickeln.
Baukosten:
- Kosten-Explosion beim Bauen: Die „Preis-Raketen“ der letzten 25 Jahre.
- Kosten-Treiber: Bund, Länder und Kommunen – wie sie das Bauen (viel zu) teuer machen.
- Kosten-Dämpfer (vor allem auch bei Sozialwohnungen): Standards herunterfahren – deutlich günstiger bauen. Durch Aufzug, Energie-Standards, Keller, Tiefgarage, Fassade … die Kostenspirale zurückdrehen.
- Kosten runterfahren: Reine Baukosten liegen heute in Großstädten im Schnitt bei 3.590 Euro/m². Doch machbar ist ein Quadratmeterpreis von unter 3.000 Euro. Diese Marke muss das Ziel sein.
- Best Practice: Vorzeige-Projekte mit reinen Baukosten von sogar unter 2.300 Euro/m².
To-dos für Schwarz-Rot
- Förderminimum: Für 60.000 bezahlbare Wohnungen und 100.000 Sozialwohnungen.
- Forderungskatalog an die neue Bundesregierung
Die Weichen müssen jetzt gestellt werden – denn nur mit entschlossenen Maßnahmen kann der Wohnungsbau wieder zum Motor der Binnenkonjunktur werden. (höl/zeis)