Studie zeigt innerstädtische Unterschiede bei der Daseinsvorsorge für ältere Menschen

Die Untersuchung basiert auf kommunalstatistischen Daten, Geodaten sowie Befragungen aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP). Insgesamt wurden rund 2.600 Stadtteile in rund 50 deutschen Großstädten analysiert. Im Fokus standen insbesondere Stadtteile mit einem hohen Anteil älterer Menschen. Häufig befinden sich diese Stadtteile am Stadtrand.
Die Ergebnisse zeigen: In diesen Quartieren gibt es im Durchschnitt weniger Apotheken, Hausarztpraxen, Einkaufsmöglichkeiten und Bankautomaten – ein Nachteil, insbesondere für über 80-Jährige oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, deren Alltag sich vorwiegend im direkten Wohnumfeld abspielt.
Etwa 46 Prozent der Befragten in Stadtteilen mit einem hohen Anteil über 65-Jähriger gaben an, ihre Hausarztpraxis in weniger als 10 Minuten zu Fuß erreichen zu können. In Stadtteilen mit einem hohen Anteil junger Erwachsener zwischen 18 und 30 Jahren waren es 60 Prozent. Ähnliche Unterschiede zeigten sich auch bei der fußläufigen Erreichbarkeit von Geschäften des täglichen Bedarfs und Bankautomaten.
Angesichts des demografischen Wandels mahnt die Analyse ein stärkeres Augenmerk auf die Nahversorgung älterer Menschen auch in den Großstädten an. Kommunen sollten bestehende Versorgungslücken gezielt identifizieren und quartiersbezogene Lösungen entwickeln. Dazu zählen sowohl der Ausbau wohnortnaher Infrastrukturen als auch der Abbau von Barrieren im Wohnumfeld.