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Seit 2023 wird der Aufbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hierzulande sogar ausschließlich von Nichtdeutschen getragen, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) auf Grundlage von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Vor allem in kritischen Jobs der Daseinsvorsorge, wie in der Pflege und im Gesundheitsbereich, wären viele Leistungen ohne die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte heute nicht möglich. Seit 2018 ist dabei zudem der Beitrag aller Drittstaatsangehörigen zum Beschäftigungswachstum höher als der von Ausländern aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz. Zum großen Teil wurde dieser Beitrag von Staatsangehörigen der Hauptasylherkunftsländer und des Westbalkans getragen. Angesichts des schrumpfenden demografischen Arbeitskräftepotenzials ist es laut DIW notwendig, in den nächsten vier Jahren mindestens 1,6 Millionen ausländische Menschen in Beschäftigung zu bringen. Nur so könne die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität in Deutschland gesichert werden. Damit dies gelingt, müsse Deutschland für ausländische Fachkräfte attraktiver werden, die Integration bereits hier lebender Schutzsuchender in den deutschen Arbeitsmarkt besser gelingen und ein Narrativ geschaffen werden, das Migration nicht als Bedrohung darstellt, sondern als Chance – auch im ökonomischen Sinne.
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