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Milliarden Euro wurden im Jahr 2023 in die energetische Gebäudesanierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien investiert. Dies ermittelte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Rahmen seiner Bauvolumenrechnung. Die Investitionen in die energetische Gebäudesanierung sind damit preisbereinigt in den letzten Jahren rückläufig. Zwar gaben Immobilieneigentümer und Mieter 2023 insgesamt 72 Milliarden Euro für Dämmung, neue Fenster und Türen, einen Heizungstausch oder andere Maßnahmen aus, 12 Milliarden mehr als zwei Jahre zuvor. Berücksichtigt man jedoch, dass die Baupreise in dieser Zeit besonders stark gestiegen sind, gingen die Investitionen im selben Zeitraum um sechs Prozent zurück. Betrachtet man die vergangenen 10 Jahre, lagen die realen Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2023 sieben Prozent unter denen von 2013. Zwischen Wohn- und Nichtwohngebäuden ging die Entwicklung der einzelnen Teilbereiche der energetischen Sanierung in den vergangenen Jahren deutlich auseinander: Während bei Wohngebäuden im 10-Jahres-Vergleich immerhin die Investitionen in die Dämmung von Wänden und Decken sowie in neue Heizungen real gestiegen sind (um bis zu fast 20 Prozent), sind sie bei öffentlichen und gewerblichen Bauten – in denen der Sanierungsbedarf vielerorts besonders hoch ist – um bis zu 30 Prozent gesunken. Die Investitionen in neue Fenster und Außentüren befanden sich hingegen in beiden Bereichen gleichermaßen im Sturzflug: Sowohl im Wohnungs- als auch im Nichtwohnungsbau wurden zuletzt real 25 beziehungsweise 30 Prozent weniger investiert als noch 2013, mutmaßlich wegen der sehr energieintensiven Glasproduktion.
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