Niedersachsens Ministerpräsident Weil zu Gast beim Neujahrsempfang der Wohnungswirtschaft

vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt betonte in ihrer Begrüßung den Wert einer bezahlbaren und angemessenen Wohnung in einer Zeit von Veränderung und Unsicherheit. Positiv sei der vertrauensvolle Kontakt zwischen der sozial orientierten Wohnungswirtschaft und den beiden Landesregierungen. Gemeinsam habe man mit den Novellierungen der Bauordnungen und in der Wohnraumförderung schon viel erreicht. Aber, so Dr. Schmitt weiter, „es gibt in beiden Ländern noch Optimierungsbedarf“, und daran müsse in diesem Jahr gearbeitet werden.
Der vdw zielt vor allem auf eine Verbesserung der Wohnungsversorgung für die sogenannte arbeitende Mitte ab. „Wir brauchen im zweiten Förderweg einen Tilgungszuschuss, um Neubauwohnungen für eine Nettokaltmiete von 7,50 Euro pro Quadratmeter schaffen zu können. Erforderlich ist außerdem eine weitere Förderung für Mietwohnungen mit einer höheren Einstiegsmiete“, adressierte die Verbandsdirektorin an die Vertreter der Landesregierungen.
Ein weiteres Problem für die Wohnungswirtschaft sind und bleiben die hohen Baukosten. „Sie verhindern, was auch die Wirtschaftsweisen im Sachverständigenrat der Bundesregierung fordern: eine Stärkung des Neubaus“, betonte Dr. Schmitt. Sie forderte die Landesregierungen erneut auf, endlich die Grunderwerbsteuer und andere kostenträchtige Vorgaben zu senken, um den Wohnungsbau anzukurbeln.
Die Verbandsdirektorin verwies auch auf Lösungsvorschläge für eine klimagerechte und zugleich sozialverträgliche Modernisierung des Gebäudebestandes, die eine Wissenschaftler-Initiative Ende des vorigen Jahres präsentiert hat. „Bis jetzt versucht die Politik, allein den Vermietern die Kosten für die energetische Sanierung aufzubürden. Aber wie soll das funktionieren“, fragte Dr. Schmitt. Der Praxispfad CO2-Reduktion kombiniere in kluger Weise eine maßvolle Gebäudesanierung mit der flächendecken CO2-neutralen Energieversorgung. Die vdw-Chefin appellierte an die Landesregierungen, „diesen neuen Weg politisch zu unterstützen“. Konkret forderte sie eine „niedersächsische und bremische Geothermie-Offensive“.
Dr. Schmitt kündigte an, dass der vdw weiter auf eine faire und zielorientierte Zusammenarbeit mit den Landesregierungen in Hannover und Bremen setze. Sie rief die Politik dazu auf, mit Mut voranzugehen „und uns Sicherheit und Zuversicht auf neuen Wegen“ zu geben. (ens/schi)